Samstag, 21. Februar 2009
Dharamsala
In vier Tagen geht es los. Obwohl ich bis zum umfallen arbeite, macht es mir nichts aus - die Vorfreude läßt der Müdigkeit keinen Platz mehr.

Das Merkwürdige an meinen Reisen nach Asien ist, daß ich gar nicht das Gefühl habe, weit weg zu fahren. Seltsamerweise fühle ich mich mich hier viel weiter weg.

Vielleicht gibt es Dinge, die nicht meinen Wünschen entsprechen. Dharamsala soll voll von verklärten bekifften Hippies sein. Aber das fällt nicht ins Gewicht. Ein Guesthouse direkt am Fuß des Himalayas kann so leicht nicht seines Zaubers beraubt werden.

Reisen, Reisen, Reisen.......Für mich ist Fernweh Heimweh.






Panoramic picture in Dharamsala



A morning in Dharamsala

Übermorgen zum Impfen (das erste Mal Choleraimpfung), Visa ist auch schon da. Jetzt muß nur noch enorm vorgearbeitet werden und dann geht's los ab Hamburg (welch Luxus). Endlich weg, ganz weit weg - es kann gar nicht weit genug sein. Ich fiebere darauf, der jetzigen Umgebung zu entfliehen und endlich an einen Ort zu kommen, wo ich nicht mehr damit konfrontiert werde, wie Leute mit sehr viel Geld den Hals nicht voll bekommen und Leute mit sehr wenig Geld wie Leibeigene behandeln und als Einkommensquelle nutzen.

Ich will zurück zur Normalität und weg von Menschen mit krankhaftem Verarmungswahn, die über Leichen gehen. Hin zu Menschen, die neugierig sind auf die Lebensart anderer. Die sehen möchten, ob der eigene Weg wirklich der einzige ist oder vielleicht nur einer von vielen.

Neugierig sein auf fremde Gerüche, auf fremde Gesänge, auf ein Leben, in dem Materialismus nicht die einzige Antwort ist.

Im Urlaub fühle ich mich immer wie ein Schwamm. Ich sauge alles auf, was um mich herum ist. Ich kann stundenlang im Café sitzen und mir die Menschen angucken. Das Andere erfahren. Vom Anderen lernen. Leben kann enorm spannend sein. Die Augen aufmachen - ganz weit .... und sehen, was es außer dem schon Bekannten gibt.

Ja ich weiß - man kann sich selbst nicht entfliehen. Aber man sich selbst an Orte bringen, an denen das eigene Selbst besser und freier atmen kann. Frei von Menschen, die anderen nicht guttun.

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