Mittwoch, 10. September 2008
Madeira
10.09.08
Bin gerade auf Madeira und geniesse das suedlaendische Leben. Portuga hat sich sehr veraendert.

11.09.08
Bin gerade von einer Bootstour zurueck. Endlich hat das geklappt, was sonst nie geklappt hat: ich habe Delphine gesehen und sogar einen Wal. Es gibt wohl kaum schoenere Tiere als Delphine.
Madeira ist furchtbar teuer, aber ich mache das beste daraus und esse ab heute nur noch Fruchtsalat!

12.09.08
Gleich geht es ab in die Berge. In eine sogenannte "Residencial", das sind ehemalige Herrenhaeuser, die jetzt als Hotels dienen. Weit und breit wird es nichts geben als Natur, Natur, Natur.

15.09.08
Heute habe ich in Porto Monir 6 Meter hohe Wellen genossen. Am Felsstrand wurde eine Art Naturbadeanstalt in das Lavagestein gemeisselt. Die Wellen prallen dann an den aeussersten Rand und wenn sie sehr hoch sind, wird das ganze Bassin heftig ueberschwemmt. Eigentlich sind es mehrere Bassins, die durch Wege verbunden sind. Durch den Vollmond ist der Seegang heute Nacht besonders hoch gewesen. Hoch und die Brandung ist so laut, dass man kaum noch andere Geraeusche wahrnimmt.

16.09.08
Heute mal einfach gar nichts gemacht, nur ein wenig spazieren gegangen. Winzige enge Kopfsteinpflastergassen. Ueberall Blumen, Wein und Kakteen. Die Luft ist ein Gemisch aus Meeresbrise, Bleutenduft und Grillspezialitaeten, die meist vor den Restaurants zubereitet werden.
Heute nacht war es auch mal ein wenig leiser da das Meer sich wieder beruhigt hat.

Habe noch gar nichts ueber unsere erste Unterkunft geschrieben. Eine sogannte Quinta. In unserem Fall ein wunderschoener alter renovierter Landsitz. Innen alles wie in einem Museum. Ein grosser Kamin, ein richtiger Steinherd und ueberall uralter Hausrat und alte Schwarzweissfotos der inzwischen sicher laengst verstorbenen Familienmitglieder. Die Waende blitzweiss gestrichen und der Boden in Erdfarben gekachelt. Ein riesiger Esstisch aus wunderschoenem glaenzendem Holz und alte gemuetliche Ohrensessel zum Ausruhen. Und alles in eine fast schon mystische Stille getaucht. Stille, die durch das Rauschen der Baeume und das Gezirpe der Grillen begleitet wird.

17.09.08
Heute habe ich eine Vulkanhoehle besucht. Der Lavastrom hat lange Tunnel hinterlassen, von denen viele so gross sind, dass man sie begehen kann. Ein merkweurdiges Gefuehl, immer tiefer in die Erde zu wandern. Anders als in von Menschen geschaffenen Stollen hat sich hier die gluehende Lava aus dem Erdinneren einen Weg nach oben geschaffen und die Wege sind daher geschlaengelt und meist von Lavagestein gesaeumt.

Nach dem Hoehlenerlebnis sind wir auf den Serpetinen hinauf- und hinabgefahren und dabei eine Vegetation durchfahren, die mal aus Bluetenmeeren mal aus Bananenstauden und mal aus Kiefern und Pinien besteht. Trotz des Regens ein Augenschmaus - vielleicht gerade wegen des Regens, denn alles glitzert smaragtgruen.

18.09.08
Heute einfach mal nur am Stand gelegen, denn nach endlich schien wieder die Sonne. Direkt vor mir das Meer, zu meiner Linken ein Bergpanorama, das an Heidi-Filme erinnert. Trotz der sengenden Sonne keine Felsgrau sondern Waldgruen. Die Haeuser setzten weisse Punkte dazwischen. Aus der zweiten Delphintour wird nichts, aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.

Schreibe hier am PC, der in einer Bar steht. Und das Merkwuerdige ist, dass ich seit ewigen Jahren tatsaechlich mal fast jeden Song kenne! Kein Rap, kein Techno, kein House (ich habe nie den Unterschied zwischen Techno und House kapiert) - einfach Musik. Und schon ist sie wieder ganz nah - die Pubertaet. Fehlen nur noch die Pickel und die innere Aufregung, die die suchenden Blicke der maennlichen Besucher ausloesen. Geguckt hat tatsaechlich jemand, wie kann das eigentlich noch passieren? Muss an der Urlaubsbraeune und meiner Ausgeschlafenheit liegen (oder an der fehlenden Brille des jungen Mannes?).

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Wenn man sich selbst im Spiegel betrachtet, sieht man zuerst die sogenannten Problemzonen und all das, was die Gesellschaft als negativ betrachtet, obwohl etwa dem Leben hart abgerungene Falten und Fältchen unserem inneren Charakter eine äußere Würde verleihen. Andere Menschen sehen uns anders, sehen uns mit anderen, mit ihren Augen, sehen uns als Gesamtkunstwerk und finden uns interessant, hübsch, attraktiv, erotisch, anziehend usw. Da würd ich dem jungen Mann also nicht die fehlende, sondern im Gegenteil die richtige Brille unterstellen. Übrigens soll Salat zur allgemeinen Fitness und Gesundheit beitragen. Ich sende einen lieben Gruß und drück die Daumen, dass alles Gut wird, im Urlaub und später hier. Fühl dich freundschaftlich aus der Ferne umarmt und lass es dir gut gehen, du hast viel durchgemacht. Wir Menschen brauchen manchmal etwas länger, um doch noch zu erkennen ... uns fehlt manchmal die richtige Brille. Der junge Mann ist zu bewundern.

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Habe in einem anderen Blog (Ich trinke) den Kommentar abgegeben, daß ich Sixpack-Bäuche bei Männern nicht mag, weil die mich immer irgendwie an die Unterseite eines Reptils erinnern. Das wurde mit Erstaunen wahrgenommen und würde angeblich eine totale Ausnahme darstellen.
Ist es aber nicht, weil es doch noch eine Menge Menschen gibt, die den "normalen" Körper lieben. Als ich 14 war, war Mick Jagger für mich der erotischte Mann der Welt. Wenn ich mir die Bilder jetzt angucke (die vom jungen Mick Jagger), ist es mir schleierhaft, was ich an diesem magersüchtigen Mann so erotisch fand. Gott-sei-Dank findet man irgenwann wieder zu einem natürlichen und sinnlichen Geschmack zurück. Das erlaubt das Älterwerden. Einem selbst und auch den anderen.

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