Mittwoch, 4. November 2009
Nach uns die Sintflut
Man weigert sich,
solange man im jugendlichen Drang
den wechselvollen Alltag genießt,
in den Greisen das eigene Schicksal zu sehen.


Simone de Beauvoir (1908-1986)


Das gelingt mir immer schlechter, da es einen Teil meiner Arbeit ausmacht, in Altenheime zu gehen. Ich habe auf erschreckende Weise dadurch immer vor Augen, wie es endet. Und es endet immer seltener gut...

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Es gibt übrigigens auch andere Töne:

Nimm die Erfahrung und die Urteilskraft der Menschen über 50 heraus aus der Welt, und es wird nicht genug übrig bleiben, um ihren Bestand zu sichern.
Henry Ford (1863-1947)

Frage mich, ob das wirklich so ist. Vielleicht war es mal so. Aber schon seit langem kann man sich Erfahrungen einfach aus dem Netz runterladen. Und schon vor den Zeiten des Internet konnte man Bücher lesen um sich Erfahrungen theoretisch anzueignen.

Auf junge Menschen kann man genauso wenig verzichten, weil die Kraft der Veränderung von der Jugend ausgeht. Allerdings habe ich da jetzt manchmal Zweifel, wenn ich mir die Jugend so angucke, die ja noch viel angepaßter und desinteressierter als die eigenen Eltern ist. Da ist plötzlich etwas passiert, was Jahrhunderte lang eigentlich anders war - Jugend, die aufmüpfig und Gerechtigkeit fordernd war. Wo ist die hin?

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