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Montag, 10. Dezember 2007
Wenn man einfach nicht in diese Zeit paßt....
lilith2, 19:21h
Ich denke hier der Zeit, die, tiefverhaßt,
Mich und mein Leben widerwillig trägt,
Mit der mein Wesen nie zusammenpaßt,
Darin der Puls von anderen Zeiten schlägt,
Ob ich zu früh, ob ich zu spät geboren,
Ich geb mein Spiel mitsamt der Zeit verloren.
Reinhold Schneider (1903-1958 aus "der Park")
Mich und mein Leben widerwillig trägt,
Mit der mein Wesen nie zusammenpaßt,
Darin der Puls von anderen Zeiten schlägt,
Ob ich zu früh, ob ich zu spät geboren,
Ich geb mein Spiel mitsamt der Zeit verloren.
Reinhold Schneider (1903-1958 aus "der Park")
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Du hast so große Augen, Kind.....
lilith2, 19:18h
Du hast so große Augen Kind.
Du siehst gewiss oft nachts Gestalten,
die, fremd und bleich, in marmorkalten
Traumhänden rote Kronen halten,
um die ein Leuchten leise rinnt.
Dann ist dein Blick am Tag wie blind
und deine Seele wie zerspalten,
dann bangt dir vor dem Alltagsalten,
wenn Wünsche sich in dir entfalten,
die allen andern Wahsinn sind.
Dann ist die Sehnsucht dir erwacht,
stolz zu entfliehen den eitlen Schreiern,
die plump, mit Händen, blöde und bleiern,
auf deiner Silberseele leiern
das irre Lied, das sterblich macht;
zu fliehn in eine blaue Nacht,
drin alle Wipfel lauschend feiern;
der Glieder Hymne zu entschleiern
und scheu im Schoß von weißen Weihern
zu finden ihre nackte Pracht.
Rainer Maria Rilke (1875- 1926)
Du siehst gewiss oft nachts Gestalten,
die, fremd und bleich, in marmorkalten
Traumhänden rote Kronen halten,
um die ein Leuchten leise rinnt.
Dann ist dein Blick am Tag wie blind
und deine Seele wie zerspalten,
dann bangt dir vor dem Alltagsalten,
wenn Wünsche sich in dir entfalten,
die allen andern Wahsinn sind.
Dann ist die Sehnsucht dir erwacht,
stolz zu entfliehen den eitlen Schreiern,
die plump, mit Händen, blöde und bleiern,
auf deiner Silberseele leiern
das irre Lied, das sterblich macht;
zu fliehn in eine blaue Nacht,
drin alle Wipfel lauschend feiern;
der Glieder Hymne zu entschleiern
und scheu im Schoß von weißen Weihern
zu finden ihre nackte Pracht.
Rainer Maria Rilke (1875- 1926)
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