Donnerstag, 27. Dezember 2007
Weiß nicht mehr, wo die Erde liegt
Weiß nicht mehr, wo die Erde liegt
Die Raben schreien wie verwundet
Und prophezeien Nacht und Not;
Der Frost hat jede Tür umstellt,
Und der Hungerhund bellt.
Wir halten uns immer noch
eng umschlungen,
Im Küssen fanden wir noch kein Wort,
Die Lerchen haben sich tot gesungen,
Und Wolken wälzten den Sommer fort,
Doch dein Haupt, das in meinem
Arm sich wiegt,
Weiß nicht mehr, wo die Erde liegt.

Max Dauthendey (1867 - 1918)

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