Sonntag, 27. Januar 2008
Doch heimlich dürsten wir.....
Anmutig, geistig, arabeskenzart
Scheint unser Leben sich wie das
von Feen
In sanften Tänzen um das Nichts zu
drehen,
Dem wir geopfert Sein und Gegenwart.

Schönheit der Träume, holde Spinnerei,
So hingehaucht, so reinlich abgestimmt,
Tief unter deiner heitern Fläche glimmt
Sehnsucht nach Nacht, nach Blut, nach
Barbarei.

Im Leeren dreht sich, ohne Zwang und
Not,
Frei unser Leben, stets zum Spiel bereit,
Doch heimlich dürsten wir nach
Wirklichkeit,
Nach Zeugung und Geburt, nach Leid
und Tod.

Hermann Hesse (1877 - 1962)

... link (3 Kommentare)   ... comment